Das Glockenspiel – in den Niederlanden und Flandern auch ‚beiaard‘genannt – ist ein typischer kultureller Ausdruck der „Niederen Länder“. Dort entstanden im 16. Jahrhundert die ersten Glockenspiele. Es ist damit eines der wenigen einheimischen Musikinstrumente der „Niederen Länder“ und das älteste Instrument im öffentlichen Raum. Ein Carillonneur oder Glockenspieler – so nennt man den Spieler dieses Instruments – ist eigentlich ein unsichtbarer Straßenmusikant.
Die Glockenspiel-Kultur ist in allen wichtigen Städten der „Niederen Länder“ noch immer aktuell. Glockenspiele sind in den Niederlanden und Belgien hauptsächlich in Kirchtürmen zu finden. Daher sind Carillonneure normalerweise für ihr Publikum nicht sichtbar. Aber am 2. und 3. Oktober steigen die städtischen Carillonneure von Enschede und Oldenzaal - speziell für die Tolle Woche - von ihren Kirchtürmen herab!
Auf dem Van Heekplein spielen sie während des Sonntagsmarktes am 2. Oktober sowohl Solo als auch Quatre Mains auf dem Wanderglockenspiel (auf Rädern) von Jan Verheyen (Belgien). Dieses Instrument ist ein einzigartiges mobiles Glockenspiel, das aus 4 Modulen mit insgesamt 44 Glocken besteht, gut für fast 1300 kg Glockenbronze. Die Glocken wurden nach dem einzigartigen Profil der Glockengießerei Allanconi gefertigt.